Hunger in Afrika und weltweit – Zeit, die losen Enden aufzugreifen!

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Die Gründe für die Hungersnot in Afrika sind vielfältig: Der Klimawandel macht sich am Horn von Afrika immer öfter bemerkbar und sorgt für Dürren. Die Trockenheit führt zu Ernteausfällen, die Gefahr von Feuersbrünsten wächst und der noch bestellbare Boden wird durch Erosion zerstört. Dies führt dazu, dass die  Lebensmittelpreise explodieren; Nahrung wird zu einem knappen Luxusgut.

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 23.08.11

Die Gründe für die Hungersnot in Afrika sind vielfältig: Der Klimawandel macht sich am Horn von Afrika immer öfter bemerkbar und sorgt für Dürren. Die Trockenheit führt zu Ernteausfällen, die Gefahr von Feuersbrünsten wächst und der noch bestellbare Boden wird durch Erosion zerstört. Dies führt dazu, dass die  Lebensmittelpreise explodieren; Nahrung wird zu einem knappen Luxusgut. Und auch der Regen würde nur sehr kurzfristig helfen, da in Krisengebieten wie in Somalia und Sudan viele landwirtschaftliche Infrastrukturen wie Bewässerungskanäle oder Brunnen in den Konflikten zerstört wurden.

Und was wir aktuell sehen, kann sich vielerorts wiederholen: Laut Oxfam sind hohe und schwankende Nahrungsmittelpreise im nächsten Jahrzehnt eine enorme Gefahr für die Ernährungssicherheit von Hunderten Millionen Menschen. Auf der interaktiven Weltkarte zeigt Oxfam Gebiete, denen Hungersnöte drohen, auf, nennt Gründe und wo akuter politischer Handlungsbedarf besteht:

 

Problem: Landgrabbing und Nahrungsmittelspekulaltionen

Doch nicht nur der Klimawandel und politische Instabilitäten sind für die Hungerkatastrophen verantwortlich, sondern auch das sogenannte Landgrabbing, bei dem Großkonzerne Kleinbauern ihr Land und damit ihre Lebensgrundlage „wegnehmen“, und die Preisschwankungen am Nahrungsmittelmarkt, die in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben. Mitverantwortlich für die starken Preissprünge der letzten Jahre sind die maßlosen Spekulationen mit Agrarrohstoffen, wie z.B. den Grundnahrungsmitteln Mais und Weizen.

Unterzeichne hierzu eine Petition von Oxfam an die Staats- und Regierungschefs der G-20:

Wir fordern sofortige Maßnahmen, um eine globale Nahrungsmittelkrise zu verhindern!

Hunger im Süden, Lebensmittelverschwendung im Norden

Zu denken gibt in diesem Zusammenhang auch die Lebensmittelverschwendung in den Ländern des Nordens. Hintergrund: „Über 40% unserer Lebensmittel werden weggeworfen, ungebraucht und unnötigerweise! Gleichzeitig leiden v.a. in Ländern des Südens viele Menschen Hunger; sie können sich Lebensmittel nicht leisten oder haben keinen Zugang zu Land. Hier bei uns landen viel zu viele Lebensmittel in der Tonne, die auf die Teller gehören.“

Tipp Berlin: Teller statt Tonne

Zu diesem Thema gibt es am Samstag, 10. September 2011 von 12.00h – 15.00h eine schöne Aktion: Slow Food Deutschland, der Evangelische Entwicklungsdienst und ‚Brot für die Welt‘ wollen mit einem gemeinsamen Mittagessen aus „verschmähten“ aber leckeren Produkten wie Ernteresten und aus Supermärkten ‚ausgemusterten‘ Lebensmitteln auf diese Verschwendung aufmerksam machen.

Zum Tischgespräch laden Vertreter aus Landwirtschaft, Kirche, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft: Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV(angefragt), Markus Dröge, Landesbischof (angefragt), Carlo Petrini, Slow Food International, Flavia Buitrón Vda. de Palomino, Peru sowie weitere Vertreter aus Landwirtschaft und Wirtschaft, Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.

Ort: Dorothea-Schlegel-Platz, Berlin Mitte (hinter S-Bahnhof Friedrichstraße am Reichtagsufer). Es kocht Aktivist und Koch Wam Kat: Teller statt Tonne

Und sonst? Taste the Waste Film, Blog und Bewegung

Auch sei an dieser Stelle der Film Taste the Waste empfohlen plus die umfangreiche Website mit Blog zum Thema globale Lebensmittelverschwendung und Müllvermeidung und der Taste the Waste-Bewegung, die es sich zum Auftrag gemacht hat, die globale Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen.

So vielfältig die Gründe sind, die zu großer Armut und Hunger weltweit führen, so vielfältig sind auch die Punkte, an denen interveniert und gehandelt werden kann.