WWF in der Kritik – Ein Überblick

Pandawald

Im Moment geht es heiß her um den WWF. Auslöser ist eine ARD-Doku des Filmemachers und Grimme-Preisträgers Wilfried Huisman, die vergangenen Mittwoch eigentlich zu einer Zeit ausgestrahlt wurde, zu der bestimmt keine breite Öffentlichkeit mehr erreicht wird. Doch gesehen haben den Film wohl genug, so dass sich eine größere Diskussion um die Vorwürfe entfacht hat - nicht zuletzt hat sich auch der WWF mit einer Stellungnahme eingeschaltet.

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 28.06.11

Die Hauptvorwürfe, die in dem Film gemacht werden sind:

1: Der WWF lehnt Gentechnik nicht grundsätzlich ab
2. Der WWF ist käuflich
3. Der WWF ist an der Zerstörung der Regenwälder beteiligt

Beweise dafür fand Huismann auf seiner „Entdeckungsreise“ in Borneo, Argentinien, Indien und in die USA. Der Film findet viele Beispiele, welche verheerenden Auswirkungen die Abmachungen des WWF mit z.B. dem Gentechnikkonzern Monsanto oder dem Palmöl-Produzenten Wilmar für die Wälder, die Tiere und die Menschen haben.

Natürlich widerlegt der WWF die Vorwürfe auf seiner Website und gibt sich auch die Mühe, auf Anfrage eine ausführliches Statement per Mail zu verschicken, doch so richtig freisprechen kann sich die NGO nicht: Kathrin Hartmann kann auch diese Statements des WWF in ihrem Blog Ende der Märchenstunde ausführlich widerlegen.

Neben allem anderen ist auch fatal, dass das FSC-Siegel für Holzprodukte wieder einmal in die Kritik geraten ist. Fatal deshalb, weil es eigentlich das einzige auch nur halbwegs empfehlenswerte Siegel für Holz überhaupt ist!

Was bleibt?

Die NGO, die mit dem Panda wirbt und jährlich rund 500 Millionen Dollar Spenden einsammelt, kann nicht als unabhängig gesehen werden. Der WWF war von Anfang an offen für den Dialog und die Zusammenarbeit mit Konzernen – und pflegt diese Beziehungen seit mittlerweile 50 Jahren. Sich hiervon frei zu sprechen und zu behaupten, unbeeinflussbar von unternehmerischen Interessen zu sein, ist kaum möglich. Das Schlimme ist auch, dass es für unsereinen kaum nachvollziehbar ist, was richtig und was falsch ist an den Vorwürfen. Und egal wie es ausgeht, das Vertrauen, so es jemals da war, ist gebrochen.

Einmal mehr bewährt es sich, sein Geld möglichst transparenten Projekten und NGOs zu geben. RESET empfiehlt Dir welche!

Wenn Du Dich in die Diskussion um den WWF einbringen willst, kannst Du das hier tun: Aufgerufen sind alle Fans, Kenner und Kritiker des WWF, die Aussagen des Films zu bestätigen oder zu widerlegen – zu diesem Zweck haben User nur wenige Stunden nach der Ausstrahlung einen Wikipedia-Eintrag sowie ein eigenes Wiki angelegt.

Die Doku kannst Du Dir übrigens in voller Länge in der ARD-Mediathek anschauen: ardmediathek.de

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Um die Wälder unser Erde steht es nicht zum Besten: weltweit werden pro Minute Waldflächen in der Größe von 35 Fussballfeldern abgeholzt – für Toilettenpapier, Coffee-to-go-Becher, Bio-Sprit und Steaks. Es gibt viel, was Du dagegen tun kannst!